Einzelsitzungen
Die Inhalte, um die es in den Einzelsitzungen der Körpersychotherapie geht, sind ursprünglich in zwischenmenschlichen Beziehungen entstanden und werden in der Gegenwart genau dort auch erlebt. Es handelt sich um Probleme im Umgang mit den Lebenspartnern, in der Familie oder im weiteren sozialen Umfeld, um Ängste, gestörte Sexualität, körperliche Erkrankungen in Folge seelischer Belastungen, und ganz allgemein reduzierte Lebensfreude. Diese Symptome haben ihren Ursprung in traumatisierenden Beziehungserfahrungen, die in der frühesten Kindheit bereits begonnen haben können. Im Verlauf des Lebens tragen zwischenmenschliche Beziehungen dazu bei, diese Symptome aufrecht zu erhalten und evtl. zu vertiefen.
Ein Verständnis für die eigene Biografie dieser seelischen Verletzungen zu entwickeln ist ein wichtiger Aspekt in der zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Das geschieht einerseits dadurch, dass im Gespräch das Angebot ungewohnter Sichtweisen und das Hinterfragen unbewusster Denkgewohnheiten dem Klienten einen Perspektivenwechsel ermöglichen. Lebenslange Zurückhaltung und Vermeidungsstrategien in Beziehungen können bewußt werden. Ebenso, wie diese Gewohnheiten der Beziehungsvermeidung bis heute in seelische Konflikte hinein wirken und so mit dazu beitragen, wie nah jemand sich selbst ist - und damit wie nah er anderen Menschen kommen kann.
Und daher darf es immer auch um leidvolle aktuelle Alltagserfahrungen gehen, in denen der Umgang mit sich selbst und anderen Menschen als konfliktreich und begrenzt erlebt wird. Diese persönlichen Begrenzungen zeigen sich oft in ganz konkreten körperlichen Symptomen von fehlender Lebendigkeit, sowie reduzierter emotionaler Authentizität. Sie drücken sich in in einem versteiften Körper und flach gehaltener Atmung aus.
In dem geschützten Rahmen der Einzelsitzung arbeiten wir daher auch an der Lösung von dauerhaft blockiertem emotionalem Ausdruck. Dafür unterstützen wir liebevoll und achtsam unsere entspannt auf der Matte liegenden Klienten, in eine vertiefte und fliessende Atmung zu kommen. Die Empfindsamkeit für die eigenen Körpergefühle und Stimmungen kann in diesem Prozess erhöht werden. Und wir laden ein, lange zurückgehaltene sowohl angenehme als auch schwierige Gefühle zu zeigen und dafür mimischen, körperlichen, stimmlichen Empfindungsausdruck neu zu entdecken. Angst, Scham, Wut, Ekel, Trauer, Freude werden hier oft nach langer Zeit erstmals wieder zugelassen und ausgelebt.
Die vitalisierende und heilsame Wirkung von Atmung und befreitem Ausdruck wird als beglückend und kräftigend erlebt. Zu fühlen und zu zeigen, was ist, hat heilende Wirkung. Das Vertrauen in die „Richtigkeit“ der eigenen Gefühle und eines authentischen Seins wird Schritt für Schritt zurückerobert. Für dieses emotionale Geschehen Sprache zu finden, vervollständigt den körperlichen Selbsterfahrungsprozess und fördert das Verständnis für ungelöste Kernthemen. Das ganze Geschehen kann immer wieder durch Einzelarbeiten nach der IoPT Methode vertieft werden.
Die Veränderungsprozesse entstehen immer auch im Zusammenhang mit der Beziehung zwischen KlientIn und TherapeutIn. Die Körperpsychotherapie hat keinen „mechanischen Übungscharakter“. Körperliche und psychische Blockierungen sind in zwischenmenschlichen Beziehungen entstanden, hier können sie auch geheilt werden.
Sollten Sie weitergehende Fragen haben oder einen Termin für eine Sitzung vereinbaren wollen, rufen Sie gern an.